Taekwondo

Taekwondo und die positiven Eigenschaften in „Kürze“
Allgemeines  zum Taekwondo
Herkunft des Taekwondo
Geschichte des Taekwondo

Taekwondo und die positiven Eigenschaften in „Kürze“
… bedeutet „Der Weg des Faust- und Fußkampfes“
… hilft Aggressionen zu kanalisieren
… stärkt das Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen
… hilft, sich zu konzentrieren
… steht für Disziplin
… beansprucht alle Muskelpartien und verbessert so Kondition und Koordination
… gibt Sicherheit durch Selbstverteidigung
… hilft therapeutisch bei Hyperaktivität
… stillt den Bewegungshunger von Kindern und Jugendlichen
… hält fit im fortgeschrittenen Alter
… macht vor allem Spaß

Allgemeines  zum Taekwondo
Das Wort Taekwondo ist koreanisch und setzt sich aus drei Teilen zusammen. Taekwondo bedeutet wörtlich übersetzt: der Weg des Fußes und der Hand. Jeder Teil hat eine spezielle Bedeutung:

Tae – der Fuß, mit dem Fuß schlagen oder stoßen.
Kwon – die Hand, die Faust mit der Hand oder Faust schlagen oder stoßen.
Do – der Weg, der Geist, der geistige Weg. Die spirituelle Ebene des Taekwondo.

Somit könnte man Taekwondo auch mit dem „Weg des Faust und Fußkampfes“ übersetzen. So wurde Tae Kwon Do ursprünglich auseinander geschrieben, da dies mit dem koreanischen Schriftzeichen ohnehin der Fall ist und war. Um dem „Do“ eine besondere Bedeutung zu geben, wurde später in der arabischen Schrift Taekwon-Do mit Bindestrich geschrieben. Im Zuge der weiteren Versportlichung und unter dem Zeichen von Olympia viel auch der letzte Bindestrich weg und wir schreiben in der modernen Kampfsportart Taekwondo.

Herkunft des Taekwondo
Taekwondo ist eine Sportart, die im asiatischen Bereich entstanden ist. Um eine genauere Ortsangabe zu geben, muss aber auch die gesamtgeschichtliche Entwicklung der asiatischen Kampfkünste betrachtet werden. Es wäre falsch, zu behaupten, dass eine Sportart wie Karate, Taekwondo oder ein bestimmter Wushu-Stil nur auf ein bestimmtes Land eingegrenzt werden kann. In allen Systemen der Kampfkünste gibt es artverwandte Techniken aus anderen Kampfkünsten, die einen gemeinsamen Ursprung haben können, genauso wie sie sich parallel entwickelt haben können. Der menschliche Körper hat eine Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten, die durch Verkettungen nahezu unendlich viele Variationsmöglichkeiten besitzt, aber die elementaren Bewegungsformen sind zählbar und können katalogisiert und kategorisiert werden. Aufgrund dieser Basis kann man ein System erstellen, in das die einzelnen Sportarten eingestuft werden.

Geschichte, Verbreitung und Verbände des Taekwondo
Je nach Autor finden wir unterschiedliche Entstehungsgeschichten des Taekwondo, wobei die Ursprünge bis zur Zeitenwende und darüber hinaus zurückgehen. Die Wurzeln sind in den Systemen Keupso Chirigi, Yusul, Bi Kak Sool, Subak und Kwonbob zu finden. Diese sind allesamt von chinesischen Systemen (Tang Soo Do) beeinflusst. KaempferSpäter lösen die Bezeichnungen Hwarang Do und Taekyon die beiden Letztgenannten5 ab. Durch kriegerische Auseinandersetzungen um ca. 600 n.Chr. wurden Taekyon und Subbaki, wie einige Vorläufer genannt wurden, perfektioniert. Nachdem die drei Königreiche Koguryo, Silla und Baekje zum Königreich Koryo vereinigt waren, wurden die Kämpfkünste von der Kriegerkaste, den Hwarang, weiterentwickelt.
Im Jahr 1950, während des Koreakrieges, wird Choi Hong Hi6 zum koreanischen Brigadegeneral und Chef des Generalstabes. Er fasste aus den alten koreanischen Kampfkünsten und Teilen des japanischen Karates ein eigenes System zusammen. In diesem trainierte er seine Soldaten der 29. Infanteriedivision der südkoreanischen Armee, die bei der Verbreitung des Taekwondo7 eine Rolle spielte. Der Name Taekwondo wird erst seit dem Jahr 1955 verwendet. Durch General Choi Hong Hi Choi wurde sein System im Auftrag der südkoreanischen Regierung zu einem Nationalsport und einer Wettkampfdisziplin gestaltet. So zählt Taekwondo nicht zu den klassischen Kampfkünsten, sondern zu den Sportarten. In Korea schnell zum Volkssport etabliert, wurde es Pflichtfach bei Polizei, Militär und in besonderen Sportinternaten, in denen ausschließlich Leistungssportler trainiert und unterrichtet werden. Innerhalb der normalen Schulausbildung können die Schüler das Fach Taekwondo belegen. Bislang sind die Koreaner die führende Nation im Taekwondo. Choi wurde 1961 im Rahmen der Gründung erster Präsident der Koreanischen Taekwondo Association (KTA).  Am 25.10.1965 stellte Choi als südkoreanischer Botschafter Taekwondo mit einer Gruppe von Sportlern in der Bundesrepublik Deutschland vor.8

Am 22.03.1966 wurde in Korea die International Taekwondo Federation (ITF) gegründet, wobei bereits 1970 ein Streit zwischen der KTA und Choi entstand, worauf der General nach Kanada auswanderte und den Sitz der ITF 1972 nach Toronto verlegte.  Bereits am 28.05.1973 wurde die World Taekwondo Federation (WTF)9 in Seoul (Südkorea) von Dr. Un Yong Kim gegründet, […] „was nach Park Soo Nam die Weichen für die Entwicklung der Selbstverteidigungskunst zum modernen, leistungsbetonten Kampfsport stellte.“

Die erste Taekwondo Weltmeisterschaft fand 1973 in Korea/Seoul statt.  „Auf der 83. Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Moskau wurde 1980 die WTF vom IOC anerkannt.“  Von 1968 – 1981 ist Taekwondo eine Abteilung des Deutschen Judo Bundes (DJB). Im Jahr 1981 löst sich die Sektion vom DJB  und gründet die Deutsche Taekwondo Union (DTU). Im folgenden Jahr wird die DTU vom DSB aufgenommen.  Bei beiden aufeinander folgenden Olympischen Spielen 1988 in Seoul/Korea und 1992 in Barcelona/Spanien war Taekwondo als erste Sportart zweimal Vorführdisziplin.10  Auf der 103. Sitzung des IOC in Paris wird Taekwondo am 4. September 1994 als olympische Diziplin anerkannt.11

Seit Beginn ist der Sitz der WTF im Kukkiwon in Seoul/Korea und der Präsident ist Dr. Un Yong Kim. Die Übungsfiguren Poomsae können bis auf Europaebene leistungsorientiert betrieben werden und die Wettkämpfe werden im Vollkontakt mit Schutzbekleidung bis auf Olympiaebene ausgetragen. Der WTF sind 3 bis 4 Millionen SportlerInnen in über 120 Ländern angeschlossen. In Deutschland sind hier knapp 40.000 Mitglieder dem DOSB gemeldet. Den Aufbau der Verbandsorganisation haben wir hier als pdf-Datei.

5 vgl. LIND 1999, 579
6 Choi erlernte in Japan, wo er studierte, das Karate und wurde schon vorher mit den alten koreanischen Kampfkünsten vertraut gemacht. Kurz bevor er von den Japanern 1939 – Korea war in dieser Zeit von Japan besetzt – als Soldat eingezogen wurde, erreichte er den Rang des Karate-Meisters.
7 DIETZE 1995, 14
8 Unter ihnen Kwon Jae Hwa, wird oft als Vater des europäischen TKD gesehen.
9 In  Seoul ist bis heute das Hauptquartier der WTF im Kukkiwon, einem besonderen Gebäude vor Ort.
10 Chef-Bundestrainer der Deutschen Taekwondo Nationalmannschaft. Seit 1993 in Amt des Bundestrainer und seit 1981 bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Sonthofen, wo er als Disziplinchef für Kampfsport eingesetzt ist.
11 vgl. PASCHKE 2002

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