Verbesserung der Kondition
Der Gymnastik zu Beginn des Trainings kommt eine besondere Rolle der Vorbereitung zu. Sie dient sowohl der psycho-physischen Einstellung, als auch der ersten Reizsetzung im konditionell-koordinativen Bereich. In diesem Teil werden, ähnlich wie in allen anderen Sportarten, das Herz- Kreislauf-System aktiviert, die Muskeln aktiv, passiv, statisch und dynamisch beweglich gemacht, statisch und dynamisch gekräftigt (auch Ganzkörperspannungsübungen) und spielerisch koordinative Aufgaben verlangt. Dieser Teil ist Voraussetzung für eine verletzungsfreie Ausübung des Sports.
Die Gymnastik bildet die Grundlage für die schnellen und wirkungsvollen Techniken im 42 Taekwondo, vor allem der Fußtechniken. Hinzu kommen noch Formen der langfristigen vorsichtigen Abhärtung43 der „Angriffs- und Abfangwerkzeuge“ der Sportler. Der Sinn liegt hier auf einer Verringerung der Verletzungsgefahr und Verbesserung der Wirksamkeit spezieller Techniken (z. B. Faustliegestütz zur Stabilisierung der Handgelenke und Umstrukturierung der Spongiosa, um mit Schlagobjekten wie Sandsack und Schlagkissen trainieren oder einen Faustbruchtest durchführen zu können). Wie bereits erwähnt, gibt es hier einige Hilfsmittel, die im Taekwondo benutzt werden. Die noch üblichen sind Sandsäcke (heutzutage mit Schaumstoff gefüllt), Pratzen (Schlagkissen in unterschiedlichen Ausführungen), Thera- und Deuserbänder, Kunststoffbruchtestbretter (diese Bretter haben eine Sollbruchstelle und können nach dem Zerbrechen wieder zusammengesetzt werden), Spagattrainer (ein Gerät, in das man sich hineinsetzt und durch eine spezielle Mechanik in extreme Beingrätschen gebracht werden kann), Hanteln, Springseile und Medizinbälle.
Im traditionellen Taekwondo wurden auch Schmiedepfosten (ein Stab mit Polsterung an der Spitze), Übungspendel (eine breite Schaukel, über die gesprungen wird und im Anschluss unterschiedliche Techniken trainiert werden), Holzpuppen mit vielen Armen und Beinen, an denen Angriffs- und Verteidigungstechniken trainiert werden oder Zuggeräte, mit denen die Beweglichkeit und Technik der Beine durch zwei Rollen an der Decke und einem Seil trainiert werden. Auch hölzerne Pferde für Sprungübungen, Krüge für Greiftechniken, Kästchen mit Füllungen je nach Stufe (1. Reis, 2. Sand, 3. Bohnen) zur Abhärtungen der Finger und Hände, Haltevorrichtungen für Bruchtestmaterialien, sowie Kraftmessplatten haben in der Ausübung des Taekwondo ihren Platz eingenommen. Die Gymnastik ist im traditionellen Taekwondo dem Gewichtheben vorzuziehen. Im Leistungssport kommen zusätzliche Trainingsbestandteile, wie spezielles Grundlagenausdauer-, Schnelligkeits-, Schnellkraft- und Beweglichkeitstraining hinzu.